75 Jahre Landtechnik in Langenwetzendorf

LAREMO-Geschäftsführer Stefan Comolle freut sich über die Entwicklung, die sein Unternehmen genommen hat. Foto: Jens Lohse

Von Jens Lohse

Langenwetzendorf (NG). Das kommende Wochenende steht ganz im Zeichen eines Jubiläums. Das Unternehmen LAREMO - Langenwetzendorfer Reparaturen und Montagen - feiert 75 Jahre Landtechnik in Langenwetzendorf. Derzeit sind 85 Mitarbeiter beschäftigt. Geschäftsführer Stefan Comolle ist gerade einmal 38 Jahre jung. Der gebürtige Brandenburger absolvierte zunächst eine Schlosserausbildung, bevor er sich im Studium für höhere Aufgaben qualifizierte.
Derzeit herrscht Hochbetrieb auf den Feldern. Das bedeutet auch Ausnahmezustand bei LAREMO. „Wenn ein Mähdrescher, der nur 20 bis 25 Tage im Jahr im Einsatz ist und eine Dreiviertelmillion Euro kostet, in der bedeutsamen Zeit kaputt in der Scheune steht, dann liegen die Nerven bei den Landwirten natürlich blank", berichtet Stefan Comolle, der weiß, dass nicht nur die Mähdrescher-Technik störanfällig sein kann, sondern die überdimensionalen Erntemaschinen aufgrund ihrer Größe auch Fremdschäden erleiden können. „Unsere Aufgabe ist es, dafür zu sorgen, dass die Maschinen auf den Feldern im Einsatz sind. Wir haben ein paar Reserve-Mähdrescher, die wir hin- und herschieben können. Ernten dulden eben keinen Aufschub. In der Härtezeit geraten wir im Betrieb an unsere Belastungsgrenzen. Hinzu kommt, dass Sommer- natürlich auch Urlaubszeit ist", sagt der Geschäftsführer. Als Partner der Region bevorratet man viele Ersatzteile, was bei Ausfällen ein schnelles Weitermachen auf den Feldern ermöglicht. Zuden verfügt LAREMO über einen mobilen Außendienst und damit einen sehr persönlichen Umgang mit den Kunden.
LAREMO gibt es seit 75 Jahren. Das Unternehmen hat sich in unterschiedlichen Gesellschaftsformen behauptet und mehrfach neu erfunden. 1949 begann man als Maschinen-Ausleih-Station. „Viele dieser Betriebe wurden nach der Wende liquidiert. Bei uns blieben die Arbeitsplätze erhalten. Die Arbeitslosigkeit in der Region war ohnehin schon hoch genug. Stellvertretend für die Belegschaft bin ich dafür sehr dankbar, auch für den Mut, privates Geld in den Betrieb zu stecken", verrät Stefan Comolle, der mit seinem Unternehmen viel Wert auf die Ausbildung legt. Zum 1. August haben vier neue Auszubildende in den Berufen Land- und Baumaschinenmechatroniker sowie Stahlbauer den Einstieg ins Arbeitsleben gefunden, die allesamt zuvor in Praktika schon in den Betrieb hineingeschnuppert hatten.
Mehrfach wurde LAREMO für seine Ausbildungsleistung ausgezeichnet. „Wir haben schon einige Meister hervorgebracht, stecken viel Geld in Qualifizierungen und Weiterbildungen. Das sind Investitionen in die Zukunft", berichtet Stefan Comolle stolz und präsentiert Urkunden und Pokale, u.a. den Vision Vogtland Award als „Bester Arbeitgeber im Vogtland 2024", überreicht auf dem Wirtschaftskongress Vogtland in diesem Jahr.
„Das ist keine Leistung von mir, sondern von der gesamten Mannschaft. Wir sind wahnsinnig vielschichtig aufgestellt. Die Anforderungen an die Belegschaft sind enorm. Deshalb sind wir auch immer auf der Suche nach guten Leuten, werden auch in Bälde wieder eine Personalkampagne starten. Das Arbeitsaufkommen erhöht sich ständig. Wenn plötzlich fünf Schlosser vor der Tür stehen würden, würde ich die nicht wegschicken. Teilweise können wir Ideen nicht umsetzen, weil uns die Ressourcen fehlen", so Comolle. Nach 1990 hatte sich LAREMO neben der ursprünglichen Landtechnik-Sparte verstärkt zum Service-Partner für Nutzfahrzeuge, Landtechnik und Baumaschinen profiliert. Die Unternehmen Reifencenter und Gesellschaft für Fahrzeug- und Umwelttechnik sowie Sonderstahlbau tragen mit ihren Leistungen zur Attraktivität des LAREMO-Gewerbeparks bei.
Das zweitägige Fest „75 Jahre Landtechnik in Langenwetzendorf" beginnt am Sonnabend und Sonntag jeweils um 10 Uhr. Kunden, Geschäftspartner, Neugierige, Familien - alle sind willkommen. Es gibt ganz persönliche Einblicke in die unterschiedlichen Bereiche. Auf der Maschinenausstellung sind auch Beratungsgespräche möglich. Verschiedene Rundgänge über das Unternehmensgelände werden angeboten. Die Werkstätten sind offen. Ein großer Autokran mit einer Plattform, die bis auf 50 Meter ausgefahren werden kann, gibt einen Überblick über die landschaftlich reizvolle Gegend.
Eine Teamchallenge im Maschinen-Tauziehen soll Teams und Sportvereine ansprechen, mitzumachen. Auch ein typenoffenes Oldtimer-Treffen ist anberaumt. Mittags gibt es deftige Thüringer Kost. Hüpfburg und Kinderschminken beschäftigen die jüngsten Gäste. Am Sonnabend wird es bei Einbruch der Dnnkelheit ein großes Feuerwerk geben. Beim sonntäglichen Frühschoppen sorgen die Schalmeien Kleinreinsdorf für die musikalische Unterhaltung.