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Ausverkaufte Prinzenproklamation

Die Pölziger Funkengarde begeistert zum Auftakt der Prinzenproklamation das vollbesetzte Festzelt.

Erschienen am 06.02.2024

Von Jens Lohse

Pölzig (NG). Die Stimmung war prächtig, das vereinseigene beheizte Festzelt bis auf den letzten der gut 500 Plätze gefüllt. „Ich kann mich nicht erinnern, dass wir in den 20 Jahren, in denen ich dabei bin, schon einmal bei unserer ersten Veranstaltung ausverkauft waren", verkündete Stephan Zenner, seit 2018 Präsident des Pölziger Karnevalsvereins, stolz bei der Prinzenproklamation, die musikalisch von der Rock Revival Band aus Gera begleitet wurde. Das bestbehütete Geheimnis des Abend, wer wird das Prinzenpaar 2024, wurde gleich nach dem gefeierten Einmarsch des Elferrats, der Funkengarde und der anderen „Pölzonia"-Tanzgruppen gelüftet. Als Prinz Jonathan, der 71. und seine Lieblichkeit wurden Stefan und Denise Windisch präsentiert. Der Karneval boomt in Pölzig, das zu den Faschingshochburgen in Ostthüringen gehört, auch wenn man Rosenmontag keinen eigenen Umzug auf die Beine stellt. Am 11. November letzten Jahres war man beim Zeitzer Umzug mitgelaufen. „Die Zusammenarbeit unter den Karnevalsvereinen ist in den letzten Jahren viel intensiver geworden. Einen Mitgliederschwund hat es bei uns selbst in der tristen Corona-Zeit nicht gegeben. Da haben wir eben online Fasching gefeiert. Im vollen Zelt auf der Bühne zu stehen, ist aber etwas ganz anderes", erinnerte sich Stephan Zenner, der betonte, dass man in den Pandemie-Jahren digitaler geworden sei, viele Dinge in Sachen Präsentation gelernt habe und nun auch auf allen Social-Media-Kanälen vertreten ist. 90 erwachsene Mitglieder und 50 Kinder gehören zum Karnevalsverein Pölzig.
Das gut zweistündige Bühnen-Programm eröffnete die Pölziger Funkengarde mit ihrem Kalinka-Tanz. Immer wieder warf Stephan Zenner im Anschluss an die Vorführungen ein begeistertes „Pölzonia Helau!" ins Zelt, das von den gut gelaunten und bestens mit Speis und Trank versorgten Gästen lautstark erwidert wurde. Mit zahlreichen Sketchen wurden Themen der Zeit beleuchtet. „Komm´ bissel rüber, dass Du mir nicht zu weit rechts stehst", meinte Karsten zu Micky. Die beiden Pölziger Karnevalsurgesteine liefen zu Hochform auf, ersetzen mit ihren Dialogen schon seit 30 Jahren einen Büttenredner. Auch das N-Wort war an diesem Abend erlaubt, die Political Correctness für Stunden ausgeblendet.
Das Gendern, die Bauernproteste, der Zustand der deutschen Fußball-Nationalmannschaft, Altwerden in Deutschland, Beziehungsstress und natürlich die Ampel-Parteien - über all das wurde gewitzelt und philosophiert. Optische Höhepunkte waren die Auftritte der verschiedenen Tanzgruppen von La Vanitas, den Heisadubas bis zu den Wildberries mit der abschließenden Bully-Herbig-Parodie von „Space Taxi to the Sky"
Viel Spaß hatte auch Sophia Rzadkowsky. Die 19-jährige Geraerin , die eine Ausbildung zur Sozialversicherungsfachangestellten absolviert, war mit der Familie und Freunden nach Pölzig gekommen. „Wir haben uns als Motto den ´Dia de Muertos', den Tag der Toten in Mexiko ausgewählt. Das ist ein fröhliches Fest, an dem an Verstorbene erinnert wird. Dabei verkleidet man sich. Wir sind knapp 15 Leute im Alter zwischen knapp 20 und 65 Jahren. Die Begeisterung für den Karneval haben wir von unseren Eltern geerbt. Die sind Stammgäste hier in Pölzig", verriet Sophia Rzad-
kowsky, umringt von Sombreros, Kakteen und einem Riesen-Banjo.
Ein positives Fazit zog dann auch Stephan Zenner. „Die Band, der DJ, das Programm - wir haben bisher nur positives Feedback bekommen. Zudem ist alles friedlich geblieben. Das war ein guter Start in die Karnevalssaison. So kann es weitergehen", meinte der KVP-Präsident, der auch verriet, dass für die Rosenmontagsparty derzeit noch Karten zur Verfügung stehen.

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