Wirtschaft

Duale Ausbildung in Deutschland

René Reuker, Kfz-Mechatroniker im Autohaus Fischer in Gera ist während seines Auslandspraktikums der Mentor für Álex Tripat Jiménez aus Barcelona. Foto: Lea Porsch

Erschienen am 23.07.2024| Jahrgang: NG 15/24

Gera (NG). „Seit ich ein kleines Kind war, mag ich Autos. Mein Ziel ist es, nach meiner Ausbildung zum Kfz-Mechatroniker an Rennwagen wie in der Formel 1 zu schrauben", meint der 18-jährige Spanier Álex Tripat Jiménez aus Barcelona. Er ist einer von drei jungen Auszubildenden, der von Anfang Mai bis Ende Juni ein Auslandspraktikum in Deutschland gemacht hat. Der junge Mann war zu Gast beim Autohaus Fischer in Gera, während die anderen spanischen Azubis bei der Sicherheitstechnik Liebing & Besse GmbH als Elektroniker ihr Praktikum verbrachten.
In seiner Berufsschule hatte er vor einigen Monaten durch einen Videoclip erfahren, dass es die Möglichkeit für einen Auslandsaufenthalt während der Ausbildung gibt. Und so, wie auch viele Azubis unseres Landes für ein Praktikum in andere europäische Länder reisen, entschied sich Álex für seine Auslandserfahrung in Deutschland. Die spanische Berufsausbildung unterscheidet sich dabei erheblich zu unserem bekannten dualen Modell. So konzentriert sich die meiste Ausbildungszeit in Spanien auf den theoretischen Part. „Ich gehe jeden Tag in die Berufsschule, in der wir Lehrwerkstätten haben. Nach der Schule gehe ich dann jeden Tag noch für ein paar Stunden in meinen Betrieb. Hier in Deutschland bekomme ich die Möglichkeit, mehr Basics zu lernen und Routinen darin aufzubauen. So habe ich zum Beispiel das erste Mal Bremsen gewechselt", meint der angehende Kfz-Mechatroniker Álex stolz.
Während seines Praktikums unterstützte ihn Réne Peuker, ebenfalls Kfz-Mechatroniker vom Autohaus Fischer. Für ihn ist ein Auslandspraktikant keine Neuheit. „Ich habe schon einen Azubi aus Schweden betreut. Mir macht die Zeit immer wirklich sehr viel Spaß, da man auch seine eingerosteten Sprachkenntnisse auffrischen kann", so Peuker.
Auch die beiden anderen Aus-landspraktikanten Jan Mena Jiménez und Alexandre Moragas Vidal, ebenfalls aus Barcelona, waren sehr angetan von ihrer Auslandserfahrung. Wie Álex Tripat schwärmten sie von der modernen Technik, die bei der täglichen Arbeit eingesetzt wird. Auch die strukturierten Arbeitsabläufe, das Arbeitszeitmanagement und die Fachkenntnis ihrer Mentoren und Kollegen in Deutschland haben sie positiv überrascht. „Die Deutschen sind gar nicht so hektisch, wie sie so oft dargestellt werden", so Jan Mena Jiménez scherzend.
Alle drei sind sich aber in einem Punkt mehr als einig, ein Auslandspraktikum sollte jeder Azubi nutzen, dem sich die Möglichkeit dazu bietet. Álex Tripat Jiménez zog sein Resümee: „Man lernt so viele wertvolle Fähig- und Fertigkeiten für die eigene tägliche Arbeit, ich würde mich immer wieder für ein Praktikum im Ausland entscheiden!"

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