Sport

Kommt die Olympiasiegerin nach Gera?

Die Aufregung steigt: Die Geraer Gymnastinnen Giulia Kirmse, Liv Goldhardt, Lara Neff und Rosalie Knoblich (v.l.) freuen sich auf den Bundesliga-Wettkampf in der Rhythmischen Sportgymnastik in Gera. Foto: Jens Lohse

Erschienen am 01.10.2024| Jahrgang: NG 20/24

Von Jens Lohse

Gera (NG). Zwar gehört die Rhythmische Sportgymnastik zu den Randsportarten in Deutschland. Doch bei Olympia in Paris standen die anmutigen Grazien bei ihren Übungen mit Ball, Band, Reifen und Keulen im medialen Mittelpunkt. „Schuld" daran war Darja Varfolomeev. Die 17-Jährige wurde in der französischen Hauptstadt ihrer Favoritenrolle gerecht. Margarita Kolosov, die zweiten deutsche Gymnastin im Starterfeld, verpasste als Vierte die Medaillenränge knapp. Während viele Interessierte an den Fernsehern bestaunten, mit welcher Leichtigkeit und Sicherheit Darja Varfolomeev die Wurfgeräte im Takt der Musik unters Hallendach warf und sie anschließend in der Bewegung teilweise ohne Blickkontakt wieder fing, waren die Geraer Gymnastin Giulia Kirmse - ihres Zeichens Thüringer Landesmeisterin - und ihre Mutter Kathrin in Paris vor Ort. „Das war schon ein beeindruckendes Erlebnis", schwärmte Kathrin Kirmse, Abteilungsleiterin Rhythmische Sportgymnastik beim TSV 1880 Zwötzen, noch Tage nach ihrer Rückkehr aus der französischen Hauptstadt.
Nun könnte es Mitte Oktober ein Wiedersehen in Gera geben. Am 19./20. Oktober richtet der TSV 1880 Zwötzen in der Geraer Panndorfhalle einen Bundesliga-Wettkampf aus. Während am Sonnabend die Teams der 1. und 2. Bundesliga an den Start gehen, tritt am Sonntag Team Thüringen - bestehend aus Gymnastinnen aus Gera und Jena - in der 3. Bundesliga an. „Für uns ist dieser Wettkampf ein sehr emotionaler Moment. Die Panndorfhalle bietet beste Voraussetzungen für ein solches Event. Freilich ist das aber auch eine ganz andere Nummer. So etwas hatten wir noch nicht in Gera", sagt Kathrin Kirmse, die mit ihrem Verein mitten in den Vorbereitungen steckt. Der Livestream muss abgesichert, eine Musikanlage ausgeliehen werden. Sogar eine andere Anzeigetafel ist erforderlich, weil die in der Panndorfhalle den Anforderungen nicht genügt. Ein spezieller Spieth-Wettkampfteppich, der in der Anschaffung 10.000 Euro kostet, ist erforderlich, den man sich vom USV Jena ausleiht. Das kostet alles Geld. Eine niedrige fünfstellige Summe kommt zusammen, die Kathrin Kirmse über Spendengelder zusammengetragen hat. „Wir haben viele Unternehmer angesprochen, Klinken geputzt. Die Sparkasse Gera-Greiz hilft uns. Das Druckhaus Gera hat die Ankündigungsplakate gedruckt", nennt die Abteilungsleiterin Beispiele für die Unterstützung.
Auch sportlich ist der Wettkampf für die Thüringerinnen eine große Herausforderung. Im Freistaat gibt es kein Leistungszentrum, kein Sportgymnasium in dieser Sportart.
Kommt Olympiasiegerin Darja Varfolomeev nach Gera? Die Frage stellt sich auch Kathrin Kirmse. „Wir können es natürlich noch nicht genau sagen. Entschieden wird das erst wenige Tage zuvor", berichtet sie. Jedenfalls gehört Darja Varfolomeev gemeinsam mit Margarita Kolosov, Anna-Maria Shatokhin, Anastasia Simakova und sieben weiteren Gymastinnen im Alter zwischen zwölf und 20 Jahren zum Schmidener Bundesliga-Aufgebot.

Ein Fragezeichen bleibt also noch bestehen. Das zweite scheint abgehakt. Nach dem Wasserschaden Anfang Juni in der Panndorfhalle war viel Zeit verstrichen, ehe die Sanierungsarbeiten begannen. Seit 24. September die Panndorfhalle für den Trainings- und Wettkampfbetrieb wieder zur Verfügung. Wenn nun auch noch Olympiasiegerin Darja Varfolomeev in Gera an den Start gehen würde, wäre das ein unvergesslicher Höhepunkt.

Bundesliga, Samstag, 19. Oktober
12 Uhr 2. Bundesliga: TSV 03 Mommenheim, Lahr-Laufenburg, Charlottenburger TSV, Hessen-Bayern, SSC Karlsruhe
17 Uhr 1. Bundesliga: Eintracht Frankfurt, TSV Schmiden, TB Oppau, TV St. Wendel, TV Dahn
Sonntag, 20. Oktober
12 Uhr 3. Bundesliga Team Thüringen, TSV Nürnberg, Obertraubling-Cham, VfL Sindelfingen, RSG Trier

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